Numismatik

Numismatik
Münzkunde

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Nu|mis|ma|tik 〈f. 20; unz.〉 = Münzkunde [zu mlat. numisma, Gen. numismatis „Münze“]

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Nu|mis|ma|tik [österr. auch: …'mat…], die; - [frz. numismatique, zu lat. numisma, nomisma = Münze < griech. nómisma, eigtl. = das durch Gebrauch u. Sitte Anerkannte]:
Beschäftigung mit [alten] Münzen als Wissenschaftler, Forscher od. Sammler; Münzkunde (1).

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Numismatik
 
[französisch, von lateinisch numisma, griechisch nómisma »Münze«] die, -, Münzkunde, eine historische Hilfswissenschaft, die sich mit der Münze im weiteren Sinn beschäftigt. Die Numismatik erörtert das Münzwesen eines zeitlich und räumlich abgegrenzten Gebietes nach historischen, wirtschaftlichen, technischen, juristischen, politischen und kulturellen Gesichtspunkten. Als Gegenstand der Numismatik werden auch die Medaillen, Marken, Zeichen, vormünzliche Zahlungsmittel sowie das Papiergeld angesehen. Wesentliche Aufgaben der numismatischen Forschung sind z. B. die umfassende Auswertung von Münzfunden nach den genannten Gesichtspunkten, die Ordnung und Beschreibung numismatischer Objekte, die Erforschung des Umlaufgebietes der Münzen, der Herkunft des Münzmaterials, des Münzrechts, der Münzfüße, der Münzverschlechterung, der Prägetechnik sowie des Münzbetriebs in den Münzstätten. Kennzeichnend für die Numismatik ist, dass zu allen Zeiten auch Sammler wesentliche Beiträge zu numismatischen Themen geliefert haben.
 
Die systematische Beschäftigung mit den (antiken) Münzen begann in der italienischen Frührenaissance; der Dichter F. Petrarca gilt als einer der ersten bekannten Sammler. Bereits im 16. Jahrhundert berichtete Hubrecht Goltzius (* 1526, ✝ 1583) von rd. 950 Münzkabinetten in Europa; 1738 wurden die ersten Universitätsvorlesungen über Münzen in Halle/Saale gehalten. 1709 wurde mit dem Buch »Einleitung Zu dem teutschen Müntzwesen Mittler Zeiten. ..« ein Werk veröffentlicht, das sich vorrangig mit den deutschen Brakteaten beschäftigte. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Numismatik durch Arbeiten von Johann Joseph Hilarius von Eckhel (* 1737, ✝ 1798), Joseph von Mader (* 1754, ✝ 1815), Hermann Grote (* 1802, ✝ 1895), Johann Jakob Leitzmann (* 1798, ✝ 1877), Hermann Dannenberg (* 1824, ✝ 1905) u. a. zur Wissenschaft.
 
 
Wb. der Münzkunde, hg. v. F. von Schrötter (21970);
 
Die Welt der Münzen, hg. v. P. A. Clayton, 6 Bde. (1972-78);
 A. Suhle: Dt. Münz- u. Geldgesch. von den Anfängen bis zum 15. Jh. (Berlin-Ost 81975);
 H. Rittmann: Dt. Geldgesch. 1484-1914 (1975);
 H. Rittmann: Dt. Geldgesch. seit 1914 (1986);
 R. Göbl: Antike N., 2 Bde. (1978);
 R. Göbl: N. Grundr. u. wiss. System (1987);
 
Studies in numismatic method presented to Philip Grierson, hg. v. C. N. L. Brooke u. a. (Cambridge 1983);
 H. Fengler u. a.: N. (Berlin-Ost 41988);
 
Münzgesch. von der späten Karolingerzeit bis zum Ende der Salier (1990);
 T. Kroha: Großes Lex. der N. (Neuausg. 1997).
 

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Nu|mis|ma|tik, die; - [frz. numismatique, zu lat. numisma, nomisma = Münze < griech. nómisma, eigtl. = das durch Gebrauch u. Sitte Anerkannte]: Beschäftigung mit [alten] Münzen als Wissenschaftler, Forscher od. Sammler; ↑Münzkunde (1).

Universal-Lexikon. 2012.

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